07
Jan
10

Steckrüben auf Mangold-Bett mit Kürbiskern-Pesto

Steckrübeneintopf war einst das Essen, bei dem Herr Mestolo ein langes Gesicht zog, als ich es das erste Mal servierte – zu sehr war doch in seinem Historiker-Gehirn das Wort Steckrübeneintopf mit dem Steckrübenwinter, der Hungersnot von 1916/17 als Folge des 1. Weltkrieges, verknüpft.

Glücklicherweise befinden wir uns heute in der weitaus komfortableren Situation langer Friedenszeiten und stehen einem Überfluss gegenüber, so dass die Steckrübe eben kein Schrecken mehr verbreitet, sondern ein durchaus willkommenes Gemüse ist – jedenfalls bei mir (und jetzt auch bei Herrn Mestolo).

Herrn Mestolo konnte ich also mit diesem Eintopf überzeugen, der Steckrübe ein bisschen mehr Zuneigung zu schenken und vielleicht gelingt mir das ja auch bei Euch – bei dem ein oder anderen Steckrübenverächter.

Nicht zuletzt ist ein wärmender Eintopf, erstmal egal mit welchem Gemüse, ein gutes Essen für die stürmischen Winterabende. Obendrein sättigend und kalorienarm.

Übrigens, von gestern war noch Mangold da, deswegen kam der kurzerhand mit in unter Suppe, denn eigentlich hat ja Mangold im Steckrübeneintopf nichts zu suchen. Aber eigentlich ist mir das auch egal.

Für das Pesto:
1 kleine Handvoll Kürbiskerne
1 kleines Bund glatte Petersilie
2 Knoblauchzehen
5 El Oliven-Öl
3 Tl Kürbiskernöl
Salz, Pfeffer

Die Kürbiskerne in einer Pfanne ohne Fett rösten, bis sie sich aufplustern. Diese dann abkühlen lassen (dabei machen die Kürbiskerne ein äußerst amüsantes Geräusch und zischen, zwitschern, brodeln vor sich hin auf dem Brettchen) und fein hacken. Die Petersilie ebenfalls fein hacken, dann den Knoblauch schälen und pressen. Alle Zutaten mit dem Oliven- und dem Kürbiskernöl mischen, mit Salz und Pfeffer würzen.

Für die Suppe:
400 g Steckrübe

3 Kartoffeln
3 Karotten
1 Zwiebel
einige Blätter Mangold

2 Lorbeerblätter
etwas Kurkuma, Paprika, Kreuzkümmel, Koriander, schwarzer Pfeffer (insg. maximal 1,5 TL)
1 kleingehackte Peperoncino

1 TL getrockneten Thymian
2 EL saure Sahne

Die Steckrübe, die Karotten und die Kartoffeln schälen und alles  in ungefähr 1 1/2 cm große Würfel schneiden.

Die Zwiebel schälen und fein würfeln.

Etwas Öl in einem Topf erhitzen und die Zwiebelwürfel glasig braten.

Dann die Lorbeerblätter dazugeben und ebenfalls kurz mitbraten. Mit den Gewürzen (außer dem Thymian) bestreuen.

Dann rasch im Anschluss die gewürfelten Karotten, Kartoffeln und Steckrübe in den Topf geben und mit Wasser auffüllen, dass das Gemüse ganz knapp nicht bedeckt ist. Zum Kochen bringen und ca. 20 min bei mittlerer Hitze im offenen Topf leicht köcheln lassen. Zum Abschluss mit Salz und Pfeffer würzen.

Den Mangold in feine Streifen schneiden und auf dem Teller  auslegen. Die heiße Suppe darauf anrichten und mit einem EL saurer Sahne und 1 TL Kürbiskern-Pesto servieren.

Der carnivore Leser (huhu, Claus) könnte  ja ein Stück Kassler dazu essen – oder so. 🙂

Also, das Kürbiskernpesto an sich ist sehr schmackhaft und ich kann mir noch andere Verwendungsmöglichkeiten vorstellen. Aber so richtig geschmacklich gut ist das Pesto dann in der Suppe verrührt mit dem EL Sauerrahm.


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6 Antworten to “Steckrüben auf Mangold-Bett mit Kürbiskern-Pesto”


  1. 7. Januar 2010 um 10:07

    mit Kürbiskernpesto esse ich alles, sogar Steckrüben 🙂

  2. 7. Januar 2010 um 12:05

    das pesto sieht echt super aus! hast du das mit nem messer, ner küchenmaschine oder nem mörser „fein gehackt“?

  3. 7. Januar 2010 um 12:37

    Das würde mir schmecken – auch ohne Fleisch, ich schwör´s!

  4. 7. Januar 2010 um 13:25

    Steckrüben finde ich sowieso Klasse, Dein Kombination damit ist Klasse! Das Gericht sehr schön in Szene gesetzt!

  5. 9. Januar 2010 um 00:42

    Mal gucken, wann ich mich da ran wage, aber der Winter ist ja noch lang.


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