Wenn man irgendwann beginnt, sich für Selbstversorgertum zu interessieren, trifft man zwangsläufig auch auf die Nearings.
Scott und Helen Nearing begannen 1932 (da war er 49 Jahre alt und sie 28) mit einem Leben als Selbstversorger auf einer Farm in Vermont, USA. Dort bauten sie das auf, was sie später ihr „gutes Leben“ nannten – eine alternative, gesunde und umweltverträgliche Lebensweise mit nahezu ausschließlicher Selbstversorgung aus dem eigenen Garten. Alles was nicht selber angebaut werden konnte, konnte mit dem Erlös vom Verkauf des selbstgemachten Ahornsirups bezahlt werden. Die Nearings haben zusammen und jeder für sich verschiedene Bücher geschrieben.
Auf Wunsch ihrer vielen Gäste auf der Farm schrieb Helen Nearing 1980 ihre Rezepte auf, in erster Linie einfache, gute und nahrhafte Mahlzeiten, die sich schnell zubereiten lassen, gespickt mit jeder Menge Zitaten zum Thema Essen. Aus dem vegetarischen Kochbuch des guten Lebens von Helen Nearing ist dieses Rezept für süße Hirse. Etwas abgewandelt und nicht ganz so spartanisch wie im Buch ist es eine willkommene Abwechslung auf unserem Frühstückstisch.
6 getrocknete Aprikosen, klein geschnitten
120 g Hirse
2 EL gehackte Haselnüsse
1 Apfel, geschält und kleingeschnitten
1 EL Rohrzucker
Zimt, Salz
1 Birne
1 EL Honig
4 EL Sahne
Die Hirse mit der doppelten Menge Wasser aufsetzen und zum köcheln bringen.
Den Zucker zufügen und Salz.
Nach ca. 10 min Kochzeit den Apfel und die gehackten Haselnüsse dazugeben. Hier sind alternativ fast jedes Trocken- und Frischobst oder Nüsse nach persönlichen Vorlieben verwendbar.
Weiter köcheln lassen. Gegebenenfalls noch etwas Wasser zufügen.
Die Birne achteln, Stiel, Blüte und Kerngehäuse entfernen.
In einem Topf wenig Olivenöl und einen EL Honig erhitzen. Die Birnen darin karamellisieren lassen.
In einer Schüssel anrichten, die Sahne am Rand aufgießen, aber wirklich nur ein bißchen.
Die karamellisierten Birnenachtel darauf anrichten, nach Belieben mit Zimt-Zucker aus der Mühle bestreuen und mit einem Faden Olivenöl servieren.
Toll schmeckt auch etwas geriebene Zitronenschale darüber.
Selbstversorger sind wir immer noch nicht, aber die Hirse ist geblieben. Mag manch einer als Freak-Essen identifizieren, schmeckt aber auch normalen Leuten 🙂
Ich mag es morgens lieber deftig pikant, aber als nachmittäglichen Snack merke ich mir das mal vor.
Sehr schön – ich liebe Hirse – das ist eine ganz feine Sache Dein Frühstück – das wird unbedingt ins Sortiment aufgenomen! DANKE
Es geht nichts über Hirse – irgendwie esse ich da zu wenig davon… Muss sich ändern! 🙂
Ich bin auch ein Fan dieser Selbstversorger-Bücher, wobei ich die Nearings bisher noch nicht kannte und irgendwie hier in der Kälte auch weniger im Garten mache als ich gerne würde. Vorgestern war ich knapp davor, mir Schafe zu bestellen – hab’s dann doch gelassen…
Genau mein Ding, tolles Frühstücks-Rezept. Und das gute: man kann auch Quinoa nehmen, wenn mal keine Hirse da ist ;-). Ich hab noch einen Tipp: Zucker karamellisieren, Walnüsse darin wälzen, erkalten lassen und dann zerschnipseln und über die Birnen geben. TOLL!
Schön, von dir hab ich auch schon mal einen warmen Hirsebrei gebloggt … lecker!
Dieser kommt auf meine NachkochListe ganz nach oben 🙂
Das ist eine sehr interessante Geschichte. Ich habe noch nie etwas von den Nearings gehört. Umso mehr freue ich mich, dass Helen ihre Rezepte veröffentlicht hat. Die Frühstückshirse sieht fantastisch aus und schmecken wird sie mir als Birnen- und Nussfan sowieso. Selbstversorger hin oder her 🙂