Ich habe tatsächlich bis jetzt noch nie Chicorée verarbeitet und dem, naja – fast schon Missstand – wollte ich endlich ein Ende bereiten. Robert hatte hier und sicher auch noch öfter gar Köstliches mit Chicorée gezeigt und nach dieser überzeugenden Darstellung habe ich mich auch mal daran gewagt, so lange das bittere Gemüse noch erhältlich ist. Außerdem lag er nun mal in unserer Gemüse-Abo-Kiste und wollte gegessen werden.
Als Begleitung dazu habe ich neben einem Kartoffel-Rote Bete-Püree einen sehr jungen Pecorino gewählt, genannt Marzolino, der im März (daher der Name) hergestellt wird. Marzolino ist ein sehr junger Schafsmilchkäse, typisch für die Toskana (also fast Umbrien) und von ebenda importiert, ein feines Abschiedsgeschenk von meinem Lieblingskoch. Die Farbe außen des Marzolino ist hellrosa, innen ist er sehr weich und weiß und mit seinem zarten Geschmack wunderbar geeignet eine Liaison mit dem bitteren Chicorée und der leicht süßen Birne einzugehen.
1 Chicorée
1 EL Olivenöl
1 Birne
Salz, Pfeffer
4 – 5 kleine Kartoffeln
1 rote Bete
Petersilie
Marzolino (junger Pecorino)
Das hintere Ende vom Chicorée abschneiden. Zwei der äußeren Blätter hatte ich zurückbehalten, um das Püree darauf anzurichten.
Den Chicorée dann der Länge nach vierteln und die Viertel nochmal halbieren. dabei muss man sehr vorsichtig sein, da der Chicorée sonst auseinander fällt.
Die Birne würfeln.
Chicorée und Birne abwechselnd auf Spieße stecken und in der Pfanne von beiden Seiten anbraten. Im vorgeheizten Ofen bei 180° fertig garen und am Ende mit einer dünnen Scheibe Marzolino überbacken.
Die Kartoffeln und die Bete würfeln, kochen und anschließend mit etwas Milch zu Püree stampfen, 2 EL gehackte Petersilie, etwas Salz und feingewürfelten Marzolino unterheben. Kurz stehen lassen, damit der Käse schmelzen kann.
Das Püree auf dem Chicorée-Blatt anrichten, den Spieß mit etwas guten Olivenöl (meins ist natürlich vom Campo, Ernte 2009) beträufeln und servieren.
Dazu hatten wir einen Salat, der in der Gemüsekiste als Asia-Salat deklariert war, wunderschön gezeichnete rot-grüne Blätter, auch leicht bitter – mit einem Orangen-Essig-Dressing und gerösteten Sonnenblumenkernen.
Essen ist Liebe, wie ich gestern schon schrieb. Und ich verliebe mich jeden Tag neu.
Außerdem brauche ich ein Pak Choi-Rezept. Für morgen.
Chicorée haben wir im Winter viel verarbeitet, aber jetzt habe ich da keine Lust zu, Du solltest nächsten Winter mal ein paar Rezepte ausprobieren….ZB in der Pfanne karamelisierte etc….
Das Rote Bete-Kartoffelpüree gefällt mir gut. Ein wenig winterlich ist mir das aber auch. Wobei, wenn ich so aus dem Fester schau…
Das sind rote Senfblätter, die habe ich vorletztes Jahr auch ausgesät. Das ist das würzigste aus der Gruppe der Asiakräuter. Die Erdflöhe mögen die auch so gerne 🙂 Eine sehr schöne Kombination, die Du uns da aufstellst, gut gibt es Chicorée das ganze Jahr über.
Meine Lieblingsversion für Pak Choi:
Sesamkörner in der Pfanne anrösten, dunkles Sesamöl und die geputzten Pak Choi-Blätter und Herzen dazu. Ein bißchen Salz, Pfeffer, ggf. frischen Knoblauch, kurz umrühren und etwas zusammenfallen lassen, fertig. Gerade an Ostern wieder gemacht: sehr lecker. Das geht auch im Backofen.
Liebe Grüße, Sus
Ich bin immer ganz neidisch auf deine Käsesorten!
Immerhin habe ich neulich mal den Tomino aufgetrieben, der war absolut lecker.
Ob es hier jungen Pecorino gibt – das bezweifle ich…