Ich benötige ungefähr 20 – 25 min um abends mit dem Auto von der Arbeit nach Hause zu fahren. In der Zeit nimmt häufig das Abendessen Gestalt an, da ich dann genauer überlegen kann, was ich aus dem, was wir zu Hause haben und was die Gemüsekiste uns gebracht hat, wohl kochen könnte. Gut schmecken muss es, und gut aussehen sollte es auch – weil: Kochblog verpflichtet 😉
Ausgangspunkt meiner gestrigen Überlegungen war nun Mangold. Der musste weg, bevor er zu müde wurde. Meine erste Idee waren Laubfrösche, das sind gefüllte Mangold-Päckchen, meistens mit Hack. Und Hack fällt ja aus hier im Hause Mestolo. Karotten hatten wir noch, Zwiebeln sowieso, Reis, Ricotta, aber ich hatte wenig Lust, viele kleine Laubfrösche zu zähmen und so gab’s eben keine Laubfrösche, sondern einen großen Ochsenfrosch – eine Mangoldrolle gefüllt mit oben genannten Zutaten. Sieht auch hübsch aus und ist etwas weniger aufwändig als eine ganze Laubfroschhorde.
Hier also das Ergebnis der 20 min Autofahrt:
1/2 Kaffeebecher Reis
2 Karotten, gewürfelt
700g Mangold
eine kleine Handvoll Pistazien, gehackt
1/2 rote Zwiebel, gewürfelt
1 Knoblauchzehe
125 g Ricotta
Salz, Thymian, Peperoncini
1 Eigelb
ein bisschen Weißwein und Milch
Petersilie, gehackt
Den Reis kochen.
Den Mangold von den Stielen befreien, die Blätter kurz blanchieren und auf einem Küchenhandtuch ausbreiten, dass sie eine rechteckige Grundfläche bilden.
Die Mangold-Stiele würfeln.
Die Karotten ebenfalls blanchieren, die Zwiebeln und die Mangold-Stiele in einer Pfanne anschwitzen.
Den Reis, etwas Salz, eine kleingehackte Peperoncino, die Karotten- und Zwiebel- und Mangoldwürfel, die Pistazien, etwas Thymian, zwei gepresste Knoblauchzehen miteinander in einer Schüssel vermischen.
Den Ricotta unterheben.
Den Backofen auf 180° vorheizen.
Die Reismischung dann längs auf dem Mangold-Rechteck verteilen und mit Hilfe des Küchentuchs in den Mangold einrollen.
Die Rolle vorsichtig auf ein Backblech legen, mit etwas Öl einpinseln und für ca. 10 min im Ofen nachgaren.
Für die Sauce ca. 2 EL Ricotta mit einem Schuss Wein und Milch verquirlen, erhitzen und mit etwas Kurkuma würzen, aber vorsichtig. Ein Ei trennen und das Eigelb unter die Sauce quirlen.
Petersilie und etwas Salz zufügen, aufschäumen und mit den Ochsenfrosch-Scheiben servieren.
Schmeckt sehr fein, die Karotten hatten noch Biss und hübsch anzusehen war’s auch noch. Von der Füllung hatten wir die doppelte Menge gemacht, weil ich nicht genau wusste, wieviel es so wird, aber die andere Hälfte nehmen wir einfach morgen mit als Pausensnack.
Jo, und bei Frosch habe ich mich doch heute sehr gern an eine meiner Lieblingstrickfilmserien erinnert – Sancho und Pancho – heute noch lustig:
die Riesenrolle hält durch den Reis gut zusammen. Das schmeckt auch ohne Hack gut und sieht schön aus. Beim Autofahren solche Überlegungen zu machen, wäre mir aber zu gefährlich 😉
beim Autofahren würde ich auch nicht übers Essen nachdenken, viel zu gefährlich….
UNd PS/ Ihr wohnt doch in Neuss, eine Freundin von mir bestellt Kaisergranat in der Metro in Grümmelsdorf oder wie das Kaff heisst….
Grimlinghausen. Und das ist kein Kaff!!! 🙂
für mich als Pariserin ist das ein Kaff!………
Erinnert mich an ein riesiges gefülltes Weinblatt 🙂
Schaut herrlich aus.
Das mach ich auch, nur in der Trambahn :). So kreativ wie Du war ich allerdings die letzte Zeit nicht.
Die zwei hab ich ja total vergessen gehabt, die hab ich auch geliebt!
Essensüberlegungen gehen doch immer. 🙂
Ohne Fleisch könnte ich das hier allerdings nicht an den Mann bringen. 😉
Ich mach mir die Gedanken immer erst nach dem Blick in den Kühlschrank, vorher weiß ich nicht, was noch da ist – Ochsenfrosch hört sich gut an.
So läuft das bei mir auch, allerdings ungefährlich in der S-Bahn. Mangold mag ich wahnsinnig gerne und das hier würde ich, obwohl ich Fleisch esse, in Deiner Version bevorzugen.
köstlich und wie schön die ausschauen…. ich denke beim autifahren auch übers kochen und esen nach – das entspannt..lach nur verführt manchmal einen umweg zu machen:-)
Tolle Farben, gefällt mir sehr gut. Das Video ist natürlich auch klasse!
Ich bin ja ganz von der Rolle vor lauter Begeisterung! Tolle Bilder auch!
Schon lustig was Foodblogger verbindet! Ich mach‘ das genau so wie du, habe aber das Glück, dass ich mit der Bahn zur Arbeit fahren kann. Das sind täglich 2 Stunden, die man sinnvoll nutzen kann. Da kann ich nicht nur grübeln, aber auch surfen und Posts vorbereiten.
Das Rezept klingt verlockend und die Fotos sehen sehr verführerisch aus!