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Halt’s Maul, Taschen – ich krieg‘ die Pimpernellen…

So schlimm war’s gar nicht, aber der Titel entstand aus einem Gespräch, alternativ dazu würde natürlich auch ganz brav Pimpinellen-Pesto-Pasta passen.

Meiner Googlerecherche zufolge haben wohl die Pimpinellen aus meinem Rezept durchaus was mit den Pimpernellen zu tun, die man im Rheinischen bekommt, wenn man sich aufregt, über etwas ärgert oder wütend wird.

Wenn man die Pimpinellen/Pimpernellen kriegt, wird man ungeduldig, nervös oder ist der Verzweiflung nahe. Die Pimpinelle ist ein Kraut, dass z.b. fester Bestandteil der Frankfurter Grünen Soße ist. Die Bedeutung ist leider immer noch nicht ganz geklärt: Zum einen ist der Begriff im Rheinischen offenbar die mundartliche Bezeichnung für das Zittergras, wodurch sich die Bedeutung „ganz zittrig vor Ärger werden“ herleiten könnte, wahrscheinlicher ist aber, dass die Bibernelle (auch eine Pimpinellenform) namensgebend war. Eine Tinktur aus ihr, wird nämlich auch heute noch gegen Bluthochdruck und Kopfweh empfohlen.

Wir haben also Pimpinellen bekommen, ganz ohne uns zu ärgern, einfach mit unserer diensttäglichen Gemüsekiste vom Biobauernhof. Grüne Soße wollte ich nicht machen, ich hatte von den nötigen sieben Kräutern doch nur eins. Und Pastateig war auch noch da, die Reste unserer Maccharoni-Produktion warteten noch unverarbeitet im Kühlschrank auf uns. Also Maultaschen, schön dünn ausgerollt, ordentlich groß, damit viel Füllung reinpasst und dann noch etwas Pesto dazu.

Pimpinelle eignet sich sehr gut für ein Pesto, sie schmeckt frisch, leicht nussig und erinnert vom Geruch her irgendwie an Gurken. Obendrein ist sie reich an Vitamin C. Um den Eigengeschmack der Pimpinelle nicht zu verdecken, habe ich ein leichtes Olivenöl, wenig Parmesan, Mandeln und keinen Knoblauch verwendet.

2 Bund Pimpinelle, davon die Blätter
40g Parmesan
Olivenöl
100g Mandeln

Alles zusammen in den Mixer geben und unter Zugabe von Olivenöl pürieren. Für das Pesto, dass über die fertige Pasta kam, hatte ich, um es mehr zu verflüssigen, noch etwas Olivenöl untergerührt.

Pastateig aus
Hartweizengrieß
Wasser und
Salz

Den Teig ausrollen, rund ausstechen (wir hatten eine Größe von ca. 12 cm im Durchmesser), einen Löffel des Pestos hineingeben und zuklappen. Die Ränder andrücken, das kann man mit einer Gabel machen, wir hatten eine Tupper Teig-Falle verwendet.

Im kochenden, gesalzenen Wasser ca. 3 – 4 min kochen und mit etwas Pesto servieren.

So bekommt hier jeder Pimpernellen und muss sich nicht mal aufregen.

Euch allen ein unaufregendes (im Sinne von stressiges), aber schönes und sonniges Pfingstwochenende.

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12 Antworten to “Halt’s Maul, Taschen – ich krieg‘ die Pimpernellen…”


  1. 21. Mai 2010 um 06:23

    Da ich selber schon darüber gestolpert bin: Hast Du den Kleinen Wiesenknopf (Sanguisorba minor, falsche Bibernelle) oder echte Pimpinellen (Pimpinella saxifraga, ein Doldenblütler) verwendet ? Meist wird für die grüne Sauce der falsche Bibernell verwendet. Dein Rezept ist gespeichert, im Garten hab ich Wiesenknopf. Schöne Pfingsten !

  2. 21. Mai 2010 um 07:52

    Hi Hi, die Überschrift ist der Knaller 😉 Pimpernellen habe ich noch nie verkostet… Ich wünsche Euch auch Schöne Pfingsten!

  3. 21. Mai 2010 um 08:03

    Jetzt hab ich schon ganz kurz gedacht, die Maultaschen hätten dich zur Verzweiflung getrieben! Hehe, solche Wortspielchen sind doch immer wieder amüsant. Hübsch dünn ist der Teig, so mag ich das. Schönes Pfingstwochenende gleichfalls!

  4. 5 Evi
    21. Mai 2010 um 08:30

    Sehr süße Blätter haben die. Gibts bei uns in der Region traditionell eher nicht, ist bei mir auch noch nie über den Teller in den Mund gewandert, soweit ich weiß.

    Bei der Überschrift hatte ich mich gerade schon gefragt, was eigentlich schief gelaufen ist, aber lecker sehn sie aus.

  5. 21. Mai 2010 um 19:41

    Ein beliebter Ausspruch meiner Mutter – die aus dem Sauerland kommt.
    Aber vielleicht hat sie es von ihrem Vater, der kam aus Köln.
    Der Titel ist super, das Bid sowieso wieder!
    Schöne Pfingesten!

  6. 21. Mai 2010 um 20:52

    Sind die hübsch geworden!!!

    Pimpinellen sind ja teilweise Unkraut, bei uns wachsen sie aber nicht – oder ich bin wieder zu blöd und verwechsle was…

  7. 21. Mai 2010 um 21:10

    Ich hab Pimpernelle im Garten und hatte bislang noch keine zündende Idee für die Verwendung. Das Pesto werd ich mal testen.

  8. 22. Mai 2010 um 07:05

    Meine Pimpinelle hat es leider über den Winter nicht geschafft. Aber ich bin am Wochenende wieder auf Gartenmärkten unterwegs und da finde ich sicher wieder ein schönes Pflänzchen. Bislang habe ich Pimpinelle immer nur im Salat verwendet. Deine selbstgemachte Pasta macht immer Lust auf mehr. Dir auch ein schönes und sonniges WE

  9. 22. Mai 2010 um 14:39

    Wunderschöne Pfingsten zurück, dein Rezept werde ich mir merken! Sieht klasse aus!

  10. 27. Mai 2010 um 08:25

    Isch krisch auch de Pimpernell – weil ich die Pflanze mal im Garten angesiedelt habe und sie jetzt munter ü-ber-all auftaucht. Das Zeug ist nicht klein zu kriegen, eine echte Plage. Schön ist sie ja, aber auch sehr bestrebt, alles mit ihren kleinen Nachkommen zu beglücken. Ich sollte öfter gefüllte Nudeln kochen…


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