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Erbsen-Bohnen-Schecke

Warum dieses Gericht als Schecke bezeichnet wird, habe ich nicht gefunden. Lediglich die Eierschecke ist mir bekannt, ein Kuchen aus Sachsen oder Thüringen, aus Hefeteig und mit Quark.  Das Rezept habe ich bei Eatsmarter gefunden, einer Rezeptdatenbank, die wir gerne nutzen.

Im Moment gibt es frische Fave, auch bekannt als Saubohne oder Dicke Bohne. Wenn man an der Fave Kern gelangt ist, bleibt vom üppigen Berg, der am Anfang vor einem liegt, nicht mehr viel übrig. Aber der Geschmack, ja allein schon der Anblick der wunderschönen grünen Bohnen entschädigen mich dafür und auch für die Mühen, die Fave machen. Erst gilt es die Bohnen aus der Schote zu befreien, dann werden die Kerne kurz gekocht und dann nochmals die helle Außenhaut jeder einzelnen Bohne entfernt. Sicher kann man auch tiefgekühlte Fave verwenden, aber da entgeht einem doch schon so einiges an sinnlichem Küchenspaß. 😉

Unsere Fave hier sind aus der wöchentlich gebrachten regionalen Gemüsekiste und seit ich Fave vor 2 Jahren kennen gelernt habe, ist dies eine Zeit, auf die ich mich immer sehr freue. Und das ein oder andere Rezept hab‘ ich dann auch noch für Euch. Aber heute erst mal die Schecke, Tarte oder der Kuchen, wie man will.

150 g Erbsen (TK)
125 g Weizen-Vollkornmehl
1 TL Backpulver
Salz, Zucker, Pfeffer, Muskat
100 ml Milch
3 EL Olivenöl
75 g Quark
2 Stiele Minze
200 g dicke Bohnenkerne, gekocht und ausgelöst
Pinienkerne
2 TL Speisestärke
1 Becher saure Sahne
3 Eier

Die Erbsen mit heißem Wasser übergießen und beiseite stellen.

Das Mehl mit dem Backpulver sowie je einer Prise Salz und Zucker in einer Schüssel mischen.

3 EL Milch, Öl und Quark dazugeben und mit einem Handmixer oder der Küchenmaschine zu einem glatten Teig kneten.

Ein Pizzablech mit 18 cm Durchmesser haben wir mit Backpapier ausgelegt. Empfohlen wird eine 16 cm Tarteform, die hatten wir aber nicht.

Den Teig hineingeben, gleichmäßig mit den Fingern verteilen und einen Rand formen. Wir hatten etwas wenig Teig und zuviel Form, aber das war im Ergebnis nicht schlimm, da der Guss ja fest wird und dann auch nicht weiter über die Ufer tritt beim Anschneiden. Den Teig in der Form dann 15 min kalt stellen.

In der Zwischenzeit die Minzeblätter grob hacken.

Bohnen, Erbsen, Pinienkerne, Minze und Speisestärke mischen und auf dem Teig verteilen.

Die saure Sahne mit den Eiern und der restlichen Milch verrühren und mit Salz, Pfeffer und etwas Muskat würzen.

Den Guss über das Gemüse in die Tarteform gießen und auf dem Backofenrost im vorgeheizten Backofen bei 180° auf der 2. Schiene von unten 25 min backen. Danach die Hitze auf 150° reduzieren und weitere 20 min backen, bis der Guss fest ist. Vor dem Aufschneiden etwa 5 min abkühlen lassen und beim Servieren mit gerösteten Pinienkernen garnieren.

Schmeckte sehr gut und war auch am nächsten Tag als kalter Bürosnack noch sehr willkommen. Der Teig war in Herstellung und Verarbeitung gefälliger als Mürbeteig, was Herrn Mestolo sehr freute, der hier im Hause für alles was mit Teigen zu tun hat, die Hauptverantwortung trägt und kein Freund von Mürbeteig ist.

Sehr dankbar wäre ich für Hinweise, ob des Sinns von Speisestärke im Gemüsemix.

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7 Antworten to “Erbsen-Bohnen-Schecke”


  1. 14. Juli 2010 um 06:42

    Speisestärke tun wir auch immer in den Guss. Das Ergebnis wird damit cremiger. Stärke kontrolliert das Gerinnen von Ei in der Hitze des Ofens.

  2. 14. Juli 2010 um 07:09

    Ich glaube, irgendwer von Euch muß mir mal ein Päckchen dicke Bohnen schicken. Die gibt es hier überhaupt nicht. Und ich hab jetzt soviel davon gelesen, daß ich die auch mal probieren mag.
    Dafür hab ich gestern die ersten Brechbohnen beim Händler gesehen. *freu*

  3. 3 Eva
    14. Juli 2010 um 09:43

    Warum nun Schecke oder nicht (ich kenne das auch nur als Kuchen) – das ist ein tolles Rezept!

  4. 14. Juli 2010 um 10:33

    Zuerst dacht ich „verlesen“, danach „verschrieben“ und dann „nee, alles richtig“ :o)

    Die Fave sind den grünen geschmacklich recht ähnlich, so dass ich mir die Kombination gut vorstellen kann.

    Wie warst du mit dem Vollkornboden zufrieden? Bei Brot bin ich sehr für Vollkornmehle, bei solchem Gebäck und Pasta hingegen sehr skeptisch.

  5. 14. Juli 2010 um 12:56

    Ich meine auch wie Robert, dass die Speisestärke das Gerinnen von saurer Sahne und Ei verhindern soll. So einen kalten Bürosnack würde ich jetzt gern nehmen 🙂

  6. 14. Juli 2010 um 23:10

    Sieht wie immer hier zum Anbeissen aus! Schoen – man stellt hier auch eine Menge mit Fave an, waere aber natuerlich nie auf die Idee gekommen sowas huebsches draus zu machen. Freut mich uebrigens, dass Ihr noch da seid und kocht!


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