Die drei Terzieri Borgo Dentro (schwarz-gelb), Casalino (rot-blau) und Castello (grün-schwarz) waren die Verwaltungsbezirke der mittelalterlichen Stadt Città della Pieve in Umbrien. Erwähnt werden sie zum ersten Mal 1250 in einem an Perugia gerichteten Unterwerfungsakt, als nach einer kurzen Zeit des Protektorats durch Friedrich II. von Schwaben die alte Befestigung Castel della Pieve endgültig an Perugia ging.
Im Verlauf des 15. und 16. Jahrhunderts wurden Berichten der Geschichtsschreiber zufolge in Castel della Pieve wie auch in Siena Stiertreibjagden mit Lanzen durchgeführt. Damals war der Stier wohl echt, ein Prachtexemplar der Chianina-Rasse.
Heute zielen die besten Bogenschützen der einzelnen Terzieri auf eine Attrappe, die auf einem Drehgestell montiert ist. Verschiedene Punkte gibt es für Treffer in den Kopf, Hals oder Rumpf.
Zu der Zeit, in der das Stiertreiben eingeführt wurde, lebte der berühmteste Sohn der Stadt “Il Perugino” (ca 1450 – 1523). Auch aus seinen Werken holen sich die 700 Teilnehmer des Palio Anregungen für ihre Kostüme, die sie dann am Sonntag des Bogenwettkampfes bei einem Umzug zur Schau stellen.
Zwischen dem Umzug und Bogenschießen findet dann noch eine Mehlschlacht statt, wo sich alle Terzieri nochmal richtig abreagieren können…
Für Euch einige Eindrücke vom diesjährigen Palio – und wer ganz genau hinschaut, findet auch Herrn und Frau Mestolo – mitten im Umzug 😉
Jeden Abend sind die verschiedenen Tavernen der Terzieri geöffnet, es wird traditionell umbrisches Essen und viel Unterhaltung geboten.
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