Als Kochblogger muss man Opfer bringen und ja, ich bin bereit dazu!
Unter Aufgebot meiner ganzen Kraft, entgegen aller inneren Stimmen, die laut – nein, kreischend auf mich einbrüllten „Tu’s nicht!!!“ habe ich es dennoch getan. Eine Tütensuppe gekauft. Ein Zwiebelsuppentüte, Suppentütenzwiebel, Zwiebeltütensuppe. Eine gelbe, also Tüte, nicht Suppe.
Und ich wollte sie nachbauen, ohne Tüte, aber in ganz richtig. Und, wie so oft scheitert es an den Zutaten, mönsch. Selbst die ausgewähltesten Feinkostgeschäfte in der Landeshauptstadt des bevölkerungsreichsten Bundeslandes führen kein Mononatriumglutamat, E 631 und E 627. Männo, wie soll man denn da in der Meisterklasse mitkochen. *schmoll*
Also musste ich auf eigenen Ideen zurückgreifen, was ja nun gerade bei einem derartig komplizierten Rezept wie Zwiebelsuppe schon wieder eine weitere, fast unlösbare Aufgabe ist. Der ich mich stelle, weil, wir wissen es ja bereits, als Kochblogger muss man Opfer bringen. Jawoll.
Unser zweiter Beitrag für Schnickschnackschnuck, Ausrichterin des aktuellen Kochevents bei Zorra unter dem Titel „The Real Deal“. Ziel ist es, Fertiggerichte nachzubauen, gegebenenfalls neu zu interpretieren, aber vor allem eben alles selbstgemacht.
600g Zwiebeln, geschält und in Ringe geschnitten
1 l Gemüsebouillon
40g Mehl
50g Butter
200ml trockener Weißwein
4 Knoblauchzehen, fein gehackt
1/2 Bund Petersilie, fein gehackt
4 Scheiben Baguette
40g Greyerzer, gerieben
Pfeffer, Salz
Zwiebeln und Knoblauch in der Butter dünsten.
Das mehl dazu geben (gesiebt) und unter Rühren anschwitzen.
Mit der Bouillon ablöschen und den Weißwein dazu geben, würzen und alles zusammen ungefähr 20 min leise köcheln lassen.
Den Ofen auf 200° vorheizen.
Die Baguettescheiben toasten und mit dem Käse bestreuen.
Die Petersilie in die Suppe rühren und die Suppe dann in vier feuerfeste Gefässe füllen und die Baguttescheiben darauf legen.
Im Ofen dann ca. 10 min überbacken. Unser Grill verweigert seit einiger Zeit die Arbeit, deswegen ist der Käse nicht ganz so gebräunt, wie ich es mir gewünscht hätte.
Dafür braucht’s doch nun wirklich keine Tüte…
PS: Wer die noch nicht verwendete Tütensuppe gerne besitzen möchte, lässt mich das diskret wissen, ich versende sie umgehend und portofrei.
ich hab’s dann doch lieber mit noch mehr Kruste….
Jajaja, ich brauch’n neuen Herd…
Habt Ihr keine Verwandtschaft, der Ihr das diskret andrehen könnt? 😉
Ich weiß, der Vorschlag ist schon ein bißchen schlimm.
Guten Morgen meine liebe Meisterköchin!
Mononatriumglutamat kann ich Dir vom Großhandel mitbringen, falls es Dich unerwartet danach gelüsten sollte.
Handelshof, Metro und Konsorten, führen dieses Zeug in rauen Mengen.
*zwinker*
Liebe Grüße,
sonja
Eigentlich wirklich sträflich, dass es für so einfache Gerichte Tütenpendants geben muss.
Reines Glutamat bekommst Du in jedem Asiamarkt. Das sind große Plastikbeutel mit so einem kristallartigen Pulver. – Schon klar, dass Du das gar nicht kaufen wolltest, aber ich wollte nur mal die Ehre der Düsseldorfer Einzelhändler wiederherstellen, so als Kölnerin 😉
DAS währschafte und schmackhafte Rezept für die kommenden kühlen Tage schlechthin, welches ich bestimmt in Bälde kochen werde. Besten Dank für den Wink!
P.S. Der guten Ordnung halber sei erwähnt, dass Glutamat – und um Himmelswillen nicht das „E-Zeug“ – ein fester Bestandteil der asiatischen Küche ist und laufend Verwendung findet. Houdini wird das bestimmt bestätigen können.
ich will die tütensuppe!
Genau, Glutamat hat jeder ordentliche Asienladen. Aber mir schmeckt Deine Version der Suppe bestimmt besser.
In D war ich übrigens letzte Woche, hab‘ aber Sashimi u.ä. gegessen. 🙂
Hier im Großhandel bin ich schon öfters an den Glitzersäcken Glutamat vorbeigelaufen. Ich gehe stark davon aus, dass das nicht nur in den Asiarestaurants der Region verwendet wird. Oder halt F*nd*or… Aber wie sagte ein befreundeter Amerikaner mal zu mir „MSG is good for you!“ 😉 (Der kocht allerdings auch ohne MSG mehr als passabel!)
Hach, genau das Richtige bei dem Wetter! Nochmal danke fürs Mitmachen!