Eigentlich wollte ich ja nicht. Kochen, meine ich. Ich bin schließlich in Italien und lasse mich bekochen. Aber die Jungs von No Kitchen For Old Men haben mir einen Strich durch die Rechnung gemacht…
Seit nunmehr 12 Wochen quäle ich mich Woche für Woche durch deren Blogquiz, recherchiere auf Gebieten von denen ich nicht mal wusste, das es die gibt, lerne als fernsehloser Mensch noch diverse Fernsehköche kennen, merkwürdige Serien, Filme, Videospiele und all so was.
Jetzt aber in Woche 12, da wollen sie was gekocht haben und geklaut 😉 haben sie die Idee wohl bei den ZDF-Topfgeldjägern (schon wieder Fernsehen)
Die Idee ist es, aus sieben vorgebenen Zutaten (Feldsalat, Kartoffeln, Kartoffelchips, Kohl (Rotkohl, Weißkohl, Wirsing, Grünkohl oder Rosenkohl), Schweinefleisch oder Tofu, Quitten (ersatzweise Birnen, wenn keine Quitten zu bekommen sind) und Walnüssen sowie einer Reihe von Basiszutaten wie Salz, Pfeffer, Zucker, Butter, Olivenöl, Pflanzenöl, Weißweinessig, Mehl, Sahne, Milch, Knoblauch, Zwiebeln, Wasser) ein Gericht oder ein Menü zu kochen. Außerdem durfte man drei Sachen selbst dazu geben. (Bei uns ein Ei, Zitronensaft und Muskatnuss)
Herausgekommen sind herbstliche Capuns mit Wirsing, gefüllt mit einem Püree aus Kartoffeln, Birnen und Walnüssen und einem frischen Feldsalat-Walnuss-Pesto.
Für 3 – 4 Personen:
3 gute Handvoll Feldsalat
10 mittelgroße Kartoffeln, mit Schale gekocht
1 große Kartoffel, roh
6 Wirsingblätter
2 feste Birnen
Walnüsse (für insgesamt 6 – 8 EL Kerne)
1 Ei
2 – 3 EL Mehl
Olivenöl
Sonnenblumenöl zum Frittieren
Saft einer halben Zitrone
½ Zwiebel
2 Zehen Knoblauch
Salz, Pfeffer, Muskatnuss
3 EL Milch
Die Wirsingblätter vom Strunk befreien und in kochenden Salzwasser kurz blanchieren. Abtrocknen.
Die Kartoffeln mit Schale kochen, auskühlen lassen und nicht zu fein mit einem Kartoffelstampfer zerkleinern. 3 EL Milch dazugeben, aber aufpassen, dass das Püree nicht zu weich wird.
Die Birnen waschen und in feine Julienne schneiden.
Die Walnüsse knacken und von der Haut befreien, die Kerne grob zerkleinern und die Hälfte davon in einer Pfanne fettfrei anrösten.
Die gerösteten Walnüsse und die Birnenjulienne unter das Kartoffelpüree heben, gut vermischen und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss kräftig abschmecken.
Eine rohe Kartoffel schälen und mit dem Sparschäler dünne Scheiben davon hobeln. Entweder einzeln auf einem Zahnstocher leicht gefaltet aufspießen oder einfach als Chips (ich habe beides gemacht) in heißem Sonnenblumenöl goldbraun frittieren, auf Küchenpapier ablegen und salzen.
Den Feldsalat mit den anderen Walnusskernen, dem eigenen Olivenöl der diesjährigen Ernte, etwas Salz und dem Zitronensaft pürieren. Die Konsistenz sollte eher etwas flüssiger sein.
Ein Wirsingblatt, zwei Zehen Knoblauch und eine halbe Zwiebel (beides geschält) grob zerkleinern, mit Salz und zwei Tassen Wasser in einem Schmortopf aufkochen.
Ungefähr je einen EL (nach Größe des Wirsingblattes) vom Kartoffelpüree in die Mitte einen jeden Wirsingsblattes legen, aufrollen, mit einem Zahnstocher befestigen und nebeneinander in den Schmortopf legen. Bei kleiner Hitze und geschlossenem Deckel ungefähr 15 min köcheln lassen.
In der Zwischenzeit das restliche Kartoffelpüree mit einem Ei und dem Mehl vermischen, 3 jeweils handtellergroße Kartoffeltaler daraus formen und diese von beiden Seiten in einer Pfanne mit Öl goldbraun braten.
Je ein Capun auf einem Kartoffeltaler anrichten, mit dem Pesto umgeben, mit etwas Pfeffer und den Kartoffelchips garnieren und servieren.
Tofu ist leider hier in der italienischen Pampa überhaupt nicht zu finden gewesen, ich hätte es aber in Quader von ca. 0,5 cm Seitenlänge geschnitten, gut angebraten und als Deko mit zum Pesto gestreut.
Ein Winteressen, das durch das Pesto eine frische Leichtigkeit bekommt. Die Birnen haben im Püree in ihre Textur behalten und so neben den Walnüssen Biss in die Capunfüllung gebracht. Zusammen sind Birnen (und ich denke auch Quitten), Kartoffeln und Wirsing mit den Walnüssen eine gute Kombination für die kälteren Tage.
Das gesamte Essen (außer Muskatnuss und Pfeffer) ist aus der Region – glücklicherweise bin ich gerade in Italien – oder sogar aus eigenem Anbau wie die Walnüsse und das geniale diesjährige Olivenöl.
Toll!
Und wie Du es angerichtet hast …
Bist du schon wieder da? Ein Wahnsinn wie die Zeit vergeht.
Ich bin beeindruckt und bedanke mich schonmal für die Teilnahme! Und natürlich auch dafür, dass ihr so tatkräftig an unserem Quiz teilnehmt. Aber ich hoffe auch, dass es nicht nur Quälerei ist, was ihr bislang durchmachen musstet. Ihr schlagt euch ja doch ziemlich gut. (Und übrigens: ich habe auch seit gut 10 Jahren keinen Fernseher mehr 😉 )
Entschuldige bitte, dass wir dich im Urlab gestört haben 🙂 Aber das Ergebnisses spricht wirklich für sich. Gefällt mir richtig gut. Georges fernsehloses Leben gleiche ich übrigens mit übermäßigem TV-Konsum wieder aus. Einer muss es ja machen 😉
Haste mal wieder toll hingekriegt! Wann gibt es hier aber auch Bruschetta mit Olivenoel der selbstgepflueckten zu sehen? 🙂
Ja und wer hat jetzt gewonnen ?
Noch hat niemand gewonnen, außer dass die verschiedenen Gerichte trotz gleichem Ausgangspunkt in sehr verschiedene Richtungen gingen und demzufolge jeder Teilnehmer irgendwie ein Gewinner ist. (Olympia!)
Aber am Samstag erfahrt ihr bei uns, wen die Jury zum Sieger der Runde erkoren hat.
Genialkohöllisch!! Ich liebe Wirsing-Wickerl. Sammle aber noch, bis ich mindestens 6 Wirsingrezepte zusammen habe, sonst werd ich dem Riesenwirsingschädel ja nie Herr, äh, Frau.
Das Birnen Kartoffelpüree hat es mir angetan.
Große Freude, große Freude: Wir haben gewonnen!!! http://nokitchenforoldmen.blogspot.com/2010/12/nkfom-blogquiz-juryentscheid-der.html
Glückwunsch, gut gemacht!