
…und deswegen geht’s ab heute ans Eingemachte. Jeder, der jetzt ein Saure-Gurken-Rezept erwartet, sei hiermit enttäuscht, ich rede schließlich von Süßigkeiten.
Heute ist nämlich Aschermittwoch und da ist ja bekanntlich alles vorbei. Zum Beispiel das schöne Wetter, das hat schon mal angefangen vorbei zu sein. Ohne mein Dazutun.
Mit dem Aschermittwoch beginnt bei Teilen der christlich geprägten Kultur ein vierzigtägiges Fasten und soll damit an die 40 Tage erinnern, die Jesus fastend und betend in der Wüste verbrachte. Heutzutage kennt man diese Zeit (weil kaum noch jemand 40 Tage fastet) auch als „7 Woche ohne …“.
Genau genommen dauert die Fastenzeit von heute an 46 Tage bis Karsamstag, glücklicherweise 😉 gelten die Sonntage bis dahin als fastenfrei und zählen nicht mit.
7 Wochen ohne … Ohne was jetzt?
Ich könnte natürlich mit dem Rauchen aufhören, aber da gibt es ja bereits einen Schlussstrich, den ich ziemlich genau um meinen nächsten runden Geburtstag terminiert habe *ohwehohach* Die sieben Wochen darf ich also noch rauchen (und noch ein bißchen länger). Ich könnte sieben Wochen nicht arbeiten gehen, aber da fallen mir auf Anhieb mehrere Personen ein, die das sicher nicht so gut finden würden und die Konsequenzen hätten sicher eine längere Dauer als sieben Wochen und könnten ein Fasten aufgrund fehlender Einnahmen unfreiwillig verlängern. Fällt also aus.
Sieben Wochen keine Fertigprodukte? Mach ich schon. Kein Fleisch? Kein Fisch? Alles schon erledigt. Kein Alkohol? Bei den geringen Mengen, die ich so vertrinke, wäre das kein Verzicht, ich würde es kaum merken.
Was also wäre Verzicht UND täte mir gleichzeitig gut? Und da schließt sich der Kreis: ich verzichte sieben Wochen auf Süßigkeiten *autsch* Eijeijei, das wird schwer, aber ist zu schaffen. *mirselbstmutzured*
Und zum Abschluss gab’s nochmal Kuchen, Mohnkuchen. Ich LIEBE Mohnkuchen, mit so einem richtigen saftigen Mohnmatsch drin, hach, ein Traum. Der dann für die nächsten sieben Wochen erstmal ausgeträumt ist. Vielleicht mögt ihr ihn ja träumen, weil ihr nicht so’n unsinnigen Quatsch mitmacht…
Passt alles prima in eine kleine Springform von 20 cm Durchmesser.
Teig:
200 g Mehl
1 EL Zucker
1 Prise Salz
40 ml Milch
1/4 Würfel frische Hefe
30 g Butter und etwas für die Form
1 kleines Ei
Belag:
100 g Mohnsamen
4 Scheiben Zwieback
2 1/2 EL Zucker
1 EL Speisestärke
1 TL Zimtpulver
1 Prise Salz
50 g Rosinen
200 ml Milch
20 g Butter
1 EL Rum
1 großer säuerlicher Apfel
(2 EL Aprikosenkonfitüre)
Das Mehl in eine Schüssel sieben. Zucker und Salz darüberstreuen. Die Milch leicht erwärmen und die Hefe darin glatt rühren.
Die Butter schmelzen, lauwarm mit dem Ei zum Mehl geben. Alles mit den Knethaken des Handrührgeräts zu einem Teig verarbeiten. Dann mit den Händen kräftig durchkneten, zu einer Kugel formen und in einer Schüssel zugedeckt 30–40 Minuten gehen lassen.
Mohn und zerbröselten Zwieback im Mixer fein zerkleinern und in eine Schüssel geben. Zucker, Speisestärke, Zimt, Salz und Rosinen untermischen.
Die Milch mit Butter aufkochen. Die Mohnmischung und den Rum einrühren und unter Rühren 1 Minute kochen. Erkalten lassen. Den Backofen auf 180 °C vorheizen. Die Form einfetten.
Den Teig zusammenkneten, auf Formgröße ausrollen. Die Form damit auslegen, den Rand 2 cm hochziehen. Die Mohnmasse darauf verteilen.
Den Apfel schälen, vierteln, Kerngehäuse herausschneiden und die Viertel in Spalten schneiden. Diese dachziegelartig auf die Mohnmasse legen.

Den Kuchen zugedeckt noch 20 Minuten gehen lassen. Im Ofen 30–35 min backen.
(Diesen Schritt haben wir ausgelassen, weil wir keine Aprikosenkonfitüre hatten: Aprikosenkonfitüre erwärmen, die Äpfel gleich nach dem Backen damit einpinseln.)
Ich habe stattdessen etwas Zucker mit gehackten Mandeln und Zimt vermischt und diese Mischung auf dem Kuchen verteilt.
Kuchen aus der Form lösen und auf einem Backgitter kalt werden lassen.
Aus dem Buch: „Kleine Kuchen & Torten“ von Bassermann
Passt hervorragend (jedenfalls der Text und das Vorhaben :)) zum aktuellen Kochtopf-Kochevent „Verzicht mit Genuss – Kulinarisch durch die Fastenzeit„, ausgerichtet von Julia vom Kochblog German Abendbrot.
Es ist eine wirkliche Herausforderung, der ich mich damit stelle, aber sollte doch wirklich zu schaffen sein.
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