Posts Tagged ‘lachs



07
Dez
09

Pizza affumicata

Im November durfte ich zwei wunderschöne Wochen in Umbrien verbringen, noch etwas Sonne tanken, Oliven ernten, frische Luft, Ruhe und die Herzlichkeit der Italiener genießen. Und nicht nur das, auch die Kochkünste.

An einem Abend besuchten wir in Chiusi (das ist allerdings in der Toskana) das kleine, aber überraschend feine Il Grillo è buoncantore, eine Enoteca mit einem ausgezeichnetem Angebot an regionalen und saisonalen Speisen und guten Weinen. Meine beiden Begleiter priesen vor allem die Pizza, die – so munkelt man – die beste sei, die man je gegessen habe.

So aßen wir neben vorzüglichen Vorspeisen (Insalatina con noci e mele, Blumenkohl-Nockerln und Polenta mit Steinpilzen) jeder eine Pizza. Meine Wahl fiel auf Pizza affumicata, eine Pizza ohne Tomaten, belegt mit Büffelmozzarella, geräuchertem Scamorza und Räucherlachs. Die Pizza war wirklich zweifellos die beste, die ich je gegessen hatte, ein wunderbarer Teig, eine geschmacklich vollendete Kompostion obenauf – wirklich empfehlenswert, das Grillo zu besuchen, wenn man mal in Chiusi ist. Ehrlicherweise ist der Eingangsbereich im Erdgeschoss eher abschreckend gestaltet und wenig einladend, die Räumlichkeiten im Keller umso heimeliger und geschmackvoll.

Normalerweise bin ich kein großer Pizzafreund, mag aber gerne die Pizza ohne Tomaten, die in Italien sehr viel häufiger angeboten wird als in unseren Gefilden. Robert hatte letztens auch eine Pizza bianca in seinem Blog, die mir sehr gut gefallen hat.

Pizza sollte es also heute sein, und ohne Tomaten, wie ich es mag. Gerne habe ich auch die einfache Variante mit Kartofflenscheiben und Rosmarin, aber nun hatte ich aus Umbrien noch frischen, geräucherten Scamorza mitgebracht, der sollte für die Pizza affumicata wie aus dem Grillo gut geeignet sein, dazu habe ich einen Wild-Räucherlachs gekauft und Büffelmozzarella, mittlerweile bekommt man ja auch hier schon ganz guten.

Beim Teig schwankte ich zwischen den Vorlagen von Deichrunner und Kochtopf – letztendlich entschieden habe ich mich nicht wirklich, sondern ein Mix aus beidem gemacht.

Herr Mestolo war enorm skeptisch wegen der angegebenen Hefemenge. Und da Herr Mestolo während des Studiums (was auch schon Äonen her ist) in einer Backstube gejobbt hat, hat er natürlich die Backkunst sozusagen erfunden und wir haben die Hefemenge dann erhöht. (Meine Einwände, dass beide o.g. Bloggerinnen meiner Meinung nach ihr Handwerk verstehen würden und ich Vertrauen hätte, blieben ungehört)

Unter lautstarkem Protest seinerseits dann konnte ich mich aber dafür durchsetzen, den Teig schon einen Tag früher zu machen und im Kühlschrank ruhen zu lassen. (Er musste dann auch zugeben, das es nicht geschadet hat). Hier das Rezept:

200g Weizenmehl
2 EL Hartweizengrieß
130 ml Wasser
10g Frischhefe 

Salz

Für den Belag:
Büffelmozzarella
Scamorza
Räucherlachs

 

 

Die Hefe im kalten Wasser auflösen, mit dem Mehl und dem Salz vermischen und einen Hefeteig herstellen. Den dann 30 min gehen lassen und über Nacht im Kühlschrank parken.

Den Hefeteig aus dem Kühlschrank nehmen, in 2 Teile teilen und diese nochmals durchkneten, anschließend ruhen lassen, bis sie Zimmertemperatur angenommen haben.

Backofen auf 250° vorheizen.

Beide Teigkugeln ausrollen auf einen Durchmesser von ca. 30 cm und mit Mozzarella, Scamorza und Lachs belegen.

Für ca. 10 min in der mittleren Schiene backen.


Fast so gut wie im Grillo.

El grillo è buon cantore,

Che tienne longo verso,

Dalle beve grillo canta.

Ma non fa come gli altri uccelli,

Come li han cantato un poco,

Van‘ de fatto in altro loco

Sempre el grillo sta pur saldo,

Quando la maggior è’l caldo

Al‘ hor canta sol per amore.

(Josquin Desprez, 1450 – 1521)

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23
Okt
09

Selbstgeräucherter Lachs und Kürbis

Salmone e zucca

Zugebenermaßen – wir sind ein bißchen im Räucherwahn… Und weil wir letztens in einem Anfall von Übermut eh zu viel Lachs gekauft hatten, von dem die eine Hälfte dann in der Pfanne und die andere Hälfte im Gefrierschrank landete, nutzten wir die Gunst der Stunde, einen weiteren Räucherversuch zu starten, nachdem wir den ersten Versuch mit dem geräucherten Mozarrella durchaus als gelungen bezeichnen konnten.

Die Lachs-Kürbis-Kombi mag seltsam scheinen und war auch anders geplant (also der Kürbis sollte zum Linsencurry und der Lachs zu einer -dann doch nie gekochten- Kartoffelsuppe) und all‘ das änderte sich nur, weil der Backofen noch nicht sauber war.  Klingt komisch? Ist aber so.

Deswegen also Lachs und Kürbis, zusammen sehr gut, obwohl uns der Lachs auch gereicht hätte – an selbstgeräuchertes Lachsfilet kommt kein gekauftes geschmacklich heran.

Für den Kürbis:
Olivenöl
Kürbiskerne
Zimt
Kreuzkümmel
Koriander

Den Kürbis in Scheiben schneiden, schälen und in einer Tüte mit dem Öl und den Gewürzen für 12 Stunden im Kühlschrank marinieren.

Kürbis im Ofen

Auf ein Backblech legen (ohne Tüte) und bei 200° auf der oberen Schiene ca. 20 – 30 min garen, nach der Hälfte der Zeit auf Oberhitze umstellen.

Auf dem Teller mit Kürbiskernöl beträufeln, salzen.

Für den Lachs:
ein Stück Lachsfilet, ca. 400g
Lake aus 0,5 Liter Wasser und 40g Salz
2 EL Buchenholzmehl
4 Wacholderbeeren
1 Lorbeerblatt
1 TL schottischen Whisky

Den Lachs am Vorabend in die Salzlake einlegen und 10 – 12 Stunden ziehen lassen.

Den Lachs aus der Lake nehmen, gut abtropfen und trocknen lassen. Ich hatte ihn hier am Morgen rausgenommen, auf ein Gitter gelegt und abtropfen lassen, später dann noch abgetrocknet.

Unmittelbar vor dem Räuchern das Lachsfilet auf einer Seite mit dem Whisky einreiben.

Lachs im Rauch

Im Räucherofen das Räuchermehl mit den Wacholderbeeren und dem Lorbeerblatt entfachen und das Lachsfilet ca. 30 min beräuchern.

Dazu gab es einen (ausnahmsweise nicht selbstgemachten) Orangen-Senf.

13
Okt
09

Lachs mit Fenchelsalat und Cranberry-Sauce

Lachs

2 Lachsfilets à 200 g
Salz, Öl, Butter
2 kleine Fenchelknollen
4 EL Sauerrahm
1 feingehackte Knoblauchzehe
Orangenfilets einer halben Orange

125g Cranberries
1/2 kleingehackte Chili
30 ml Martini bianco
1 EL Honig
Wasser

Die Cranberries mit Martini, Chili, Honig und etwas Wasser unter häufigen Rühren zu einer cremigen Sauce kochen.

Fenchel waschen, putzen, längs halbieren und in dünne Streifen schneiden. Saure Sahne und Knoblauch verrühren, Fenchelstreifen und Orangenfilets dazugeben. Salzen.

Die Lachsfilets waschen und trocken tupfen. Ein EL Öl und 1 EL Butter in einer Pfanne erhitzen und den Lachs darin von beiden Seiten braten.

Den gebratenen Lachs auf dem Teller mit dem Fenchelsalat und der Cranberry-Sauce anrichten und mit etwas Fenchelgrün garnieren.

10
Jun
09

Lachstatar auf Kartoffelpüfferchen

Lachtatar

Als Vorspeise ein Klassiker, kam dieses Lachstatar bei unseren Gästen letztens gut an:

200 g frischen Lachs, in kleine Würfel geschnitten
Dill
Saft einer Zitrone
3 EL bestes Campo-Olivenöl
etwas Salz, frischgemahlener Pfeffer

2 – 3 mittelgroße Kartoffeln
Salz

Die Lachswürfel mit Zitronensaft, Öl und Salz vermischen und 30 Minuten ziehen lassen. Den gehackten Dill unterrühren und alles in einem Sieb abtropfen lassen. Vor dem Anrichten mit frischgemahlenem Pfeffer abschmecken.

Die Kartoffeln schälen und fein reiben, salzen. Aus der Kartoffelmasse kleine Puffer formen und in heißem Öl ausbraten. Vorsichtig wenden, da sie schnell zerfallen können ohne jedes Bindemittel wie Ei oder Mehl.

Das Lachstatar auf dem Kartoffelpuffer mit etwas Creme fraîche anrichten und servieren.

Das nächste Mal würde ich sicher noch einen Dillzweig für’s Foto aufbewahren, aber die Johannisbeere schmückt es wohl auch. Geschmacklich fand ich es sehr gut, der Geschmack des frischen Lachs bleibt gut erhalten, unterstrichen durch die Zitrone. Etwas gehadert habe ich mit der Farbe des Lachses nach dem er mit dem Zitronensaft ins Kontakt gekommen ist, aber das bleibt eben nicht aus. Vielleicht probiere ich auch nochmal ein Lachstatar ohne Zitrone, dann bleibt die Lachsfarbe besser erhalten.

28
Mai
09

Fremdkochen: Pasta, salmone e salicornia

Pasta nera, salmone e salicorne

Wenn die Hüttenhilfe zum Fremdkochen Meer aufruft,  sind wir dabei.
Pasta soll’s geben, das liegt nahe bei uns. Lachs dazu wär fein – das liegt nahe beim Thema. Gefunden und spontan gekauft  habe ich dann noch die Salicornia – alles zusammen mit der Safransauce ergibt auf dem Teller ein Leuchtfeuer an Farben und eine himmlische Kombination hervorragend zusammen-passender Geschmackserlebnisse.

Fremdkochen Meer

 Sepia-Pasta-TeigFür die Pasta:
250g Hartweizengrieß
4g Sepia-Tinte
Wasser, 1 TL Salz

Hartweizengrieß, Sepia-Tinte, Wasser und Salz zu einem Teig verkneten und diesen ca. 30 Minuten ruhen lassen.

4g Sepia-Tinte sind ausreichend für bis zu 300g Hartweizengrieß, denke ich. Der Teig wird eher dunkel anthrazitfarben, die gekochte Pasta ist aber schwarz. Die Sepia-Tinte bekommt man im gut sortierten Fischfachhandel.

Den geruhten Teig nicht zu dünn ausrollen und mit unserer Chitarra haben wir dann die breiteren Spaghetti gemacht:

Sepia-Pasta

Für die Sauce:
2 EL Mehl
200 ml Milch
8 – 10 Safranfäden

1 Msp. Muskat
abgeriebene Schale einer halben Zitrone
100 ml Weißwein
Salz
2 EL bestes Oliven-Öl

Das Mehl in einem Topf vorsichtig anrösten, ohne dass es braun wird. Dann mit der Milch aufgießen und gut verrühren, bis es sämig wird.
Den Weißwein dazugeben und weiter rühren. Den Safran unterrühren und den Topf vom Herd nehmen. Das Ganze dann 5 Minuten stehen lassen und ab und an rühren. Salzen und die Zitronenschale zufügen, dann den Topf wieder auf den Herd stellen und die Sauce auf der kleinsten Stufe warm halten. Zum Schluß das Olivenöl unterrühren.

Lachs und Salicornia

außerdem:
300g frischen Bio-Lachs, also wirklich frisch – keine TK-Ware
1 EL Öl
1 EL Butter
1 Handvoll Salicornia

Lachs

 

 

Öl und Butter in einer Pfanne erhitzen und den gewürfelten Lachs darin von allen Seiten braten.

 

 

 Die Salicornia waschen. Wir haben uns nach Geschmacksprobe dafür entschieden, die Salicornia roh zu essen, sie sind knackig, leicht salzig und schön frisch.

In reichlich Salzwasser die Pasta kochen, bis sie an die Oberfläche steigt. Abschütten und abtropfen lassen.

Auf einem vorgewärmten Teller die Salicornia legen und obendrauf die Pasta anrichten. Mit der Safransauce und dem Lachs umgeben und rasch servieren.

Die Rezeptidee (und damit sind wir wieder beim Fremdkochen) ist von Ulli, mit meinen Variationen.




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