Posts Tagged ‘steckrüben



24
Jan
11

Steckrübenwoche: Cremesuppe mit scharfen Erdnüssen und Kräuterrahm

Nicht Rosenkohl, Schwarzwurzeln oder gar Pasta sind die Hauptdarsteller in unserer saisonalen Themenwoche, sondern *einTusch* die Steckrübe.

Ein oft verkanntes, ungeliebtes Gemüse und doch so vielseitig, schmackhaft, preiswert, saisonal und kalorienarm 🙂

Die Steckrüben erreichten Deutschland im 17. Jahrhundert aus Skandinavien, daher auch der Name Schwedische Rübe, im Englischen heißt die Steckrübe immer noch Swede. In anderen Regionen heißt das Gemüse auch Kohlrübe, Ramanken, Bodenkohlrabi oder, in der Schweiz, auch gelbe Rübe.

Der tatsächliche Ursprung der Steckrübe ist jedoch ungeklärt. Möglicherweise entstammt sie einer Kreuzung aus einer Art der Kohlrüben mit einer Futterrübe. Heute wird sie weltweit in allen gemäßigten Klimazonen angebaut und in Europa im September bis Mai geerntet.

Ihren schlechten Ruf hat die Steckrübe heute noch vor allem aus den Jahren des 1. Weltkrieges:

Da auch viele Bauern zum Militärdienst eingezogen wurden, kam es bereits im Herbst 1914 zu erheblichen Ernteausfällen und ersten Engpässen in der Lebensmittelversorgung. Besonders die Grundnahrungsmittel Brot und Kartoffeln wurden bald knapp.

Viele Lebensmittel wurden bereits 1914 rationiert und waren nur mit Lebensmittelmarken erhältlich. Viele nicht auf Marken erhältliche Lebensmittel wurden bald so teuer, dass ärmere und geringverdienende Bevölkerungsschichten sich diese nicht mehr leisten konnten.

Einen vorläufigen Höhepunkt der Nahrungsmittelknappheit sollte der berüchtigte „Steckrüben-“ oder „Hungerwinter“ 1916/17 darstellen.

Ein verregneter Herbst verursachte eine Kartoffelfäule, die die Ernte etwa auf die Hälfte des Vorjahres reduzierte. Ein extrem kalter Winter führte zu einem erheblichen Kohlenmangel sowohl in den Privathaushalten als auch bei den Eisenbahnverwaltungen, so dass der Transport der Kartoffeln zu den Verbrauchern hauptsächlich in den großen Städten erschwert wurde und viele Kartoffeln auf dem Wege verdarben. Um den Menschen wenigstens das Überleben zu sichern, gaben Städte und Gemeinde Steckrüben aus, die mangels Alternative in jeder nur denkbaren Variante zubereitet wurden.

Da jedoch an anderen Lebensmitteln, hauptsächlich jedoch an Ölen und Fetten, absoluter Mangel herrschte, war der Speiseplan sehr eingeschränkt. 1)

Ich möchte in dieser Woche eine Lanze für die Steckrübe brechen, da wir aus der heutigen komfortablen Situation heraus nicht mehr als Hauptnahrungsmittel darauf angewiesen sind, sondern richtig gute und schmackhafte Sachen daraus kochen können.

Die Suppe besteht in erster Linie aus

1/2 Steckrübe
1/2 Süßkartoffel
1 Karotte
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe

Die habe ich gewürfelt, in Olivenöl angebraten und mit Gemüsebouillon abgelöscht. Gewürzt mit Pfeffer und Kräutersalz, etwas Muskat und geköchelt. Anschließend püriert.

Dazu gab es Sauerrahm mit vielen Kräutern und in Honig und Sambal Olek karamellisierten Erdnüssen.

Schnell gemacht, wunderbar für den Winter und sehr schmackhaft.

1) Quelle: Steckrübenwinter

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07
Jan
10

Steckrüben auf Mangold-Bett mit Kürbiskern-Pesto

Steckrübeneintopf war einst das Essen, bei dem Herr Mestolo ein langes Gesicht zog, als ich es das erste Mal servierte – zu sehr war doch in seinem Historiker-Gehirn das Wort Steckrübeneintopf mit dem Steckrübenwinter, der Hungersnot von 1916/17 als Folge des 1. Weltkrieges, verknüpft.

Glücklicherweise befinden wir uns heute in der weitaus komfortableren Situation langer Friedenszeiten und stehen einem Überfluss gegenüber, so dass die Steckrübe eben kein Schrecken mehr verbreitet, sondern ein durchaus willkommenes Gemüse ist – jedenfalls bei mir (und jetzt auch bei Herrn Mestolo).

Herrn Mestolo konnte ich also mit diesem Eintopf überzeugen, der Steckrübe ein bisschen mehr Zuneigung zu schenken und vielleicht gelingt mir das ja auch bei Euch – bei dem ein oder anderen Steckrübenverächter.

Nicht zuletzt ist ein wärmender Eintopf, erstmal egal mit welchem Gemüse, ein gutes Essen für die stürmischen Winterabende. Obendrein sättigend und kalorienarm.

Übrigens, von gestern war noch Mangold da, deswegen kam der kurzerhand mit in unter Suppe, denn eigentlich hat ja Mangold im Steckrübeneintopf nichts zu suchen. Aber eigentlich ist mir das auch egal.

Für das Pesto:
1 kleine Handvoll Kürbiskerne
1 kleines Bund glatte Petersilie
2 Knoblauchzehen
5 El Oliven-Öl
3 Tl Kürbiskernöl
Salz, Pfeffer

Die Kürbiskerne in einer Pfanne ohne Fett rösten, bis sie sich aufplustern. Diese dann abkühlen lassen (dabei machen die Kürbiskerne ein äußerst amüsantes Geräusch und zischen, zwitschern, brodeln vor sich hin auf dem Brettchen) und fein hacken. Die Petersilie ebenfalls fein hacken, dann den Knoblauch schälen und pressen. Alle Zutaten mit dem Oliven- und dem Kürbiskernöl mischen, mit Salz und Pfeffer würzen.

Für die Suppe:
400 g Steckrübe

3 Kartoffeln
3 Karotten
1 Zwiebel
einige Blätter Mangold

2 Lorbeerblätter
etwas Kurkuma, Paprika, Kreuzkümmel, Koriander, schwarzer Pfeffer (insg. maximal 1,5 TL)
1 kleingehackte Peperoncino

1 TL getrockneten Thymian
2 EL saure Sahne

Die Steckrübe, die Karotten und die Kartoffeln schälen und alles  in ungefähr 1 1/2 cm große Würfel schneiden.

Die Zwiebel schälen und fein würfeln.

Etwas Öl in einem Topf erhitzen und die Zwiebelwürfel glasig braten.

Dann die Lorbeerblätter dazugeben und ebenfalls kurz mitbraten. Mit den Gewürzen (außer dem Thymian) bestreuen.

Dann rasch im Anschluss die gewürfelten Karotten, Kartoffeln und Steckrübe in den Topf geben und mit Wasser auffüllen, dass das Gemüse ganz knapp nicht bedeckt ist. Zum Kochen bringen und ca. 20 min bei mittlerer Hitze im offenen Topf leicht köcheln lassen. Zum Abschluss mit Salz und Pfeffer würzen.

Den Mangold in feine Streifen schneiden und auf dem Teller  auslegen. Die heiße Suppe darauf anrichten und mit einem EL saurer Sahne und 1 TL Kürbiskern-Pesto servieren.

Der carnivore Leser (huhu, Claus) könnte  ja ein Stück Kassler dazu essen – oder so. 🙂

Also, das Kürbiskernpesto an sich ist sehr schmackhaft und ich kann mir noch andere Verwendungsmöglichkeiten vorstellen. Aber so richtig geschmacklich gut ist das Pesto dann in der Suppe verrührt mit dem EL Sauerrahm.


11
Dez
09

Flammkuchen mit Steckrüben und Apfel

Wenn die Woche mit Pizza anfängt, sollte sie mit Flammkuchen aufhören…

Bei Eva bin ich auf der Suche nach einem Pizzateig-Rezept über diesen Flammkuchen gestolpert. Gut gefallen hat mir dabei die Verwendung von saisonalen und regionalen Zutaten wie Steckrübe oder Apfel und so war ziemlich schnell klar, dass es den auch mal bei uns zu Hause geben soll.

Für den Boden (2 Stück)
200g Mehl
2 EL Hartweizengrieß
130 ml Wasser
5g Frischhefe
Salz

Für den Belag
75g Creme Fraîche

1/4 Steckrübe
1 Eigelb
1 Apfel
1 rote Zwiebel
Salz, Pfeffer, Muskatnuss

Mehl, Hartweizengrieß, Wasser und Salz zu einem Teig verkneten, diesen ca. 30 min gehen lassen, dann in 2 Teile teilen und zu Kugeln formen und diese im Kühlschrank parken über Nacht.

Den Backofen auf 250° vorheizen. (Am nächsten Tag…)

Die Teigkugeln kurz durchkneten und sich aufwärmen lassen bei Zimmertemperatur.

In der Zeit die Steckrübe schälen und in dünne Scheiben hobeln. In kochendem Salzwasser 3 Minuten blanchieren, abgießen und abschrecken. Mit einem Küchentuch abtrocknen.

Den Teig ausrollen.

Die Crème fraiche mit dem Eigelb, Salz, Pfeffer und Muskat verrühren und auf den beiden Teig-Böden verteilen.

Den Apfel schälen, entkernen und ebenfalls in feine Scheiben hobeln, die Zwiebel in dünne Ringe schneiden.

Steckrübe, Apfel und Zwiebel auf dem Teig-Boden verteilen und ca. 10 min auf unterer Schiene backen.

Vor dem Servieren nochmal mit frisch geriebener Muskatnuss würzen.

Die Kombination ist sehr gut und harmoniert prima miteinander. Der Teig ist wunderbar knusprig geworden und ich bin jetzt auf den Geschmack gekommen, Pizza auch selbst zu machen, das hier war ja eigentlich erst unsere zweite nach der Pizza affumicata. Und jetzt muss ich unbedingt meine Lieblings-Pizza selber machen, die mit Kartoffeln und Rosmarin. Demnächst dann hier…





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